Nae-Nae ist ein gutes Beispiel für das Wachstum neuseeländischer Städte. Als E.A. Plischke 1939 in Wellington ankam, bestand das Gebiet nur aus Handelsgärtnereien. Diese wurden übersiedelt und das ganze Tal wurde zum Wohngebiet umfunktioniert.

Das Projekt Nae-Nae war ein Versuch, die Zufälligkeit und Unkontrolliertheit der Bauweise neuer Städte zu überwinden. E.A. Plischkes Entwurf basiert auf gründlichen Untersuchungen und will als ein räumlich und bauplastisch konzipiertes Gesamtbauwerk verstanden werden.

Seine Grundidee beruht auf der Herausnahme des öffentlichen Durchzugsverkehrs aus dem Zentrum der Anlage. Der Stadtkern sollte durch drei Raumeinheiten differenziert werden, die sich um eine Vertikale – das Verwaltungsgebäude – gruppieren. Der Charakter jedes Hofes ist funktional und atmosphärisch der jeweiligen Nutzung angepasst. An beiden Seiten der V-förmigen Höfe gibt es ausreichend Parkplätze, beschattet durch Baumreihen. Von hier aus gelangt man durch Passagen in das Innere der Anlage.

Bei Nae-Nae arbeitet E.A. Plischke an der Überwindung der üblichen, rein utilitaristischen, amerikanischen Praxis. In seine Überlegungen flossen eigene Eindrücke von Venedig und die Betrachtungen von Camillo Sitte über die drei Plätze von San Marco ein.

Die Regierung führte eine Volksabstimmung bezüglich der Realisierung von Nae-Nae durch – diese scheiterte knapp. Nae-Nae wurde später unter der Leitung von Gordon Wilson nach veränderten Plänen gebaut.