Die Zeit beim „Wandervogel“ war für Ernst Plischke prägend. Man wollte die Landschaft und die Natur „rein erhalten“, entdeckte Caspar David Friedrich und den späten Karl Haider, traf sich mit anderen Gruppen in den Donauauen oder musizierte gemeinsam. Die Stimmung in seiner Gruppe führte ihn – wie Plischke in seinem letzten Buch bemerkt – zu einer bescheidenen Form von Innerlichkeit.

Es wurde zwar nie politisiert, doch man war durch ältere „Wandervögel“ bereits mit den Leiden des Krieges konfrontiert. Die ethische Haltung und Lebensstimmung von Adalbert Stifter beeinflussten ihre Gedanken und Gesprächskultur in dieser Zeit. Später änderte sich die geistige Atmosphäre beim Wandervogel und er ging teilweise in Burschenschaften auf.

Auch im familiären Bereich herrschte gegen Ende des Krieges eine gewisse Leere und Verlorenheit. Aber durch das Atelier seines Vaters, das dieser bis zu seiner Einberufung führte, war Ernst Plischke schon früh mit dem Beruf eines Architekten vertraut und wollte diesen selbst ausüben, wenngleich anders als sein Vater. Er fühlte sich von den Arbeiten der Moderne angezogen, war beeindruckt von Joseph Olbrich und Josef Hoffmanns Stoclet Haus und hätte gern bei Heinrich Tessenow studiert, dessen Arbeiten ihn durch ihre einfache Direktheit und Wärme beeindruckten.